Gemeinsam stark


Les Diablerets 3210m

 

Die erste Hochtour 2021 machten wir am 10./11.7 auf den Les Diablerets, den höchsten Berg im Kanton Waadt.

Die Anreise war eine halbe Tour de Suisse. Gestartet sind wir in Haldenstein, von wo wir über den San Bernardino-Pass nach Airolo fuhren. Dort übernachteten wir bei den Grosseltern Speck in der Casa Fontana. Am nächsten Tag ging es weiter über Gotthard, Susten nach Meiringen, entlang des Brienzer- und Thunersees nach Spiez und von dort das Simmen- und Saanental hindurch auf den Col du Pillon.






Dort nahmen wir die Bahn Glacier 3000 zur Mittelstation Cabane auf 2525m. Nach einem 3minütigen Fussmarsch waren wir in der Cabane de Diablerets 2486müM. An der Talstation wurde uns mitgeteilt, dass der Weg von der Hütte bis Scex Rouge noch nicht begangen werden kann, weil noch zu viel Schnee liege. Wir wollten uns das Ganze aber vor Ort anschauen.

Bei der Hütte angekommen, sahen wir, dass der gesamte Wanderweg hinauf mit Schnee bedeckt ist. Da wir aber mit Steigeisen und Seil sowieso gut ausgerüstet waren, entschieden wir uns die Tour von der Hütte aus zu machen und nicht von Scex Rouge aus.


 



2. Tag:

Um 6Uhr ging es zum Morgenessen, sodass wir um 7Uhr loslaufen konnten. Wir montierten die Steigeisen, verzichteten aber auf das Gehen am Seil, weil der Hang nicht schwierig war. Es ging gleich ziemlich steil los bis zum Plateau unterhalb der Bergstation Scex Rouge. Dort erwartete uns ein, wie wir mittlerweile sagen, kleines Alpendisney-Land mit Alpin Coaster, Schlittenhundefahrt und präparierter Piste über den Gletscher. Zum Glück war so früh am Morgen noch niemand unterwegs. Dank des Schnees konnten wir ein paar Abkürzungen und Querungen nehmen, welche ohne Schnee nicht möglich gewesen wären. Bis auf den Dome war es ein abwechslungsreiches Gehen auf Schnee und Schutt (die Kinder konnten gleich mal testen, wie es ist mit Steigeisen auf Fels zu laufen).







Nach dem Dome erwartete uns die Schlüsselstelle, Abklettern im 2./3. Schwierigkeitsgrad mit Steigeisen. Auch dank der Fixseile war es für alle problemlos zu meistern. Danach ging es auf den Gletscher. Dieser war nicht sehr steil und dank des vielen Schnees waren die spärlich vorhandenen Spalten gut zugedeckt. Somit entschieden wir uns weiterhin nicht am Seil zu gehen, sondern jeder einzeln für sich, was das Gehen deutlich angenehmer macht. Es folgten noch ein kleiner Aufschwung und dann waren wir auf dem Gipfelgrat. Ein wunderschönes Gipfelkreuz markiert die höchste Stelle. Die Sicht auf die Walliser Berge (z.B. Matterhorn), die französischen Alpen (Mont Blanc) und Richtung Berner Oberland war dank der Wolken- und Nebelbänke im Tal mystisch.








Nach kurzem Aufenthalt machten wir uns an den Abstieg. Um 13.30Uhr waren wir wieder zurück bei der Hütte.

Wir verbrachten eine 2. Nacht in der Hütte und waren dieses Mal ganz allein. Wir genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang und nach dem reichhaltigen Nachtessen, war es ein Muss für unsere Jungs den Final der Fussball-EM zu schauen. So kuschelten wir uns alle vor dem Handy von Oli zusammen und sahen einen interessanten Match.

Der nächste Morgen begrüsste uns mit einem großartigen Sonnenaufgang. Nach dem Frühstück ging es mit der Bahn zurück auf den Col du Pillon.


 

 



Technische Daten:

Tag 1:

Ausgangspunkt: Col du Pillon 1546müM

Endpunkt: Cabane de Diablerets 2486müM

Bahnfahrt bis Mittelstation Cabane 2525müM, Abstieg zur Hütte

 









Tag 2:

Ausgangspunkt: Cabane de Diablerets 2486müM

Charakter: Hochtour L

Aufstieg: 734Höhenmeter in 3 1/2h